Samstag, 28. Februar 2009

Wo sind die indischen Programmierer geblieben?

Antwort: Sie wurden von der öffentlichen Green-Card-Diskussion, die in Deutschland stattfand, regelrecht verprellt. So verdeutlichte es jedenfalls die deutsch-indische Trainerin Sijata Banerjee.

Auf einer Veranstaltung der “Wirtschaftsjunioren” in Schwäbisch Hall kritisierte die in Schwaben aufgewachsene Bengalin, dass hierzulande nur über Lohnkosten und eine möglichst glatte Rückkehr nach Indien diskutiert worden sei.
"Man fragte nicht, wie man die begehrten Fachkräfte am besten auf den Arbeitsmarkt bringen kann", so Banerjee. Ein verfehlter Fokus!

Junge Inder müssen in ihrer Heimat einen viel strengeren Generationenvertrag erfüllen: Ihre Eltern haben in Jahrzehnten gespartes Geld in deren Ausbildung investiert, erwarten dafür auch Treue - und irgendwann vielleicht sogar neue Familienmitglieder.

Einsamkeit und die in Europa fast schon geheiligte “Privatsphäre” ist Indern fremd.

Menschliche Fürsorge, vielfältige Beziehungen, die eigene Familie, persönliche Kontakte sind Indern wichtig. Ein Job in Germany? Bange Gegenfrage der jungen Programmierer aus Bangalore: Und was bekommen wir dafür? Sujata Banerjee: “Diese Überzeugungsarbeit hat die deutsche Regierung leider nicht geleistet.”